Wilkommen in meinem Weblögchen :)

Hier finden sich Informationen zu den neusten Veränderungen auf meiner Page und immer mal wieder Tagebuchartige Einträge zu den Verrücktheiten meines Lebens.

Viel Spaß beim Stöbern
wünscht Janila



Montag, 31. Juli 2006

Camping, Hexen und schreiende Kinder

Am 26. Juli machten mein Freund und ich uns mutigst auf den Weg zu einem Urlaub im "Hexenwäldchen" mitten in der Mecklenburgischen Seenplatte...
Doch das klingt leichter als es war - schon seit Freitag hatte ich mich durch den Dschungel von der Bahn, dem VBB, seltsamen Anfahrtsskizzen und der VMS. Besonders letztere machte mir mit ihren unverständlichen Busfahrplänen arg zu schaffen. Als ich schließlich im Servicebüro jemanden erreichte und fragte welcher Bus uns denn am Mittwoch zur gewünschten Haltestelle bringen könnte, antwortete mir eine völlig empörte Stimme "Na, die fahren natürlich nur Dienstags" *seufz*
Schließlich brauchten wir am Mittwoch nur eine dreiviertel Stunde um das gewünschte Ticket zu ergattern, um dann nach etwas mehr als einer Stunde Fahrt im RE in Neutsrelitz anzukommen. *boah*
vms
Neustrelitz hat einen ZOB, an dem mindestens 8 Busse gleichzeitig halten können ungeachtet der Tatsache das dort täglich nur 10 abfahren...
Nachdem wir eine halbe Stunde in der Sonne geschmort haben, rollte der Bus an. Die Tür öffnete sich und ein viel versprechender gekühlter Lufthauch wehte uns entgegen. Wir wollten uns gerade aufraffen und dieser Verlockung entgegenwanken, als der Busfahrer ausstieg, uns musterte und sich dann mit einem "Also vor halb is hier jar nüscht" in seinen Bus einschloss. 10 Minuten später erst durften wir das Paradies betreten, welches uns jedoch bereits nach 15 min Fahrt an einer ziemlich kleinen Wegkreuzung wieder ausspuckte. Die letzten 3 Kilometer mussten wir dann laufen - es war ja schließlich nicht Dienstag!

kakelduett
Nach dieser von Hindernissen gesäumten Anfahrt erreichten wir schließlich KAKELDÜTT (die bekannte Großstadt *hüstl*) und den Campingplatz am Hexenwäldchen, gelegen am lieblichen Jamelsee :)


Zeltaufbau an einem wuuuuunderschönen Platz, Blick über den See, weiter hinten - ein Stück entfernt vom Lauten Treiben am großen Strand vorne. Nur ein paar Schritte den Abhang hinunter purzeln und schon liegt man im See - schön, gell? :)

zelt

Einmal waren wir dann auch in Kakeldütt City *hüstl*
Von der Stimmung her fehlte wirklich nur noch, dass ein trockener Dornbusch durch die Straßen rollt. Aber der hatte wohl nur Dienstags Zeit ^^
In der Bushaltestelle hatten sich die diversen Jugendgruppen der Stadt verewigt.

WE DON´T NEED THE STATE
WE DON´T WANT THE STATE
WE CAN ONLY HATE THE STATE
CAUSE IT´S NOT TO LATE

konnte man da lesen, direkt daneben:

WIR SIND WIEDER DA!
TIC TAC TIC, HÖRT IHR DIE BOMBE TICKEN?
TOTE LEBEN LÄNGER
WIR SIND DIE SUPERZICKEN

Ah ja...


Interessante Nachbarn hatten wir auf dem Platz auch: Ein Pärchen das abends mit dem Boot ankam und praktisch sofort anfing sich zu streiten... Irgendwann kam dann die Frage "Muss man sich hier eigentlich auch irgendwo anmelden?" -Ja! "Aha! Hm... wie viel kostet das?"
Am zweiten Tag wurde neben uns auch eine Zeltstadt aufgebaut von 6 Familien - alle mit Kleinkindern... Da konnte man dann so wunderbare Mutter - schreiendes Kind - Dialoge mithören wie: "Also willst du jetzt auf meinen Arm?" "Uääääääääääääh" "Na, du musst mir schon sagen was du willst!" "Äää! Uä! Uaaaaaaaaaah!" "Ich will dich aber nicht auf den Arm nehmen wenn du so schreist!" Hach ja...

Doch auch der schönste Urlaub geht mal zu Ende.. Ich hatte auf der Website des legendären Verkehrsunternehmen doch tatsächlich einen Bus gefunden, der Samstags fuhr; und nachdem wir unser Zelt im Regen abgebaut und matschig eingepackt hatten, wanderten wir im Sonnenschein die 3 km zur Bushaltestelle. Juhu! Es fahren doch nur alle Busse Montags bis Freitags... Ich war gerade dabei ein schickes "NEUSTRELITZ"-Tramperschild zu basteln, als auch schon ein Auto hielt. Zwei furchtbar nette Hessen haben uns zum Bahnhof gefahren (Hier noch mal ein: Daaaaaaaaaaaaaaanke für den Umweg wegen uns!) und abgesehen davon, dass man auf der Rückfahrt nicht sitzen konnte, weil mysteriöserweise mehr Fahrräder als Personen im Zug waren, hat auch alles geklappt. Und schon ist man wieder in Berlin...

Samstag, 8. Juli 2006

Steuerberater...

"Das kann doch nicht sein! Mein Mann ist tot und ich erfahr' jetzt das er Transvestit ist und ich bin doch grad mitten im Wahlkampf!
Dieser Satz fiel eben in der Anfangsszene von K11...

Nachdem mein Freund und ich uns eine Minute lang auf dem Boden gewälzt haben vor Lachen, fing ich an darüber nachzudenken. Ist unser Fernsehen wirklich schon so weit heruntergekommen? *seufz*
Der Transvestit war übrigens Steuerberater - die kamen diesen Sat1-Samstag nicht sehr gut weg: Der Mann gleichen Berufs aus "Niedirg und Kuhnt" war impotent, seine nymphomanisch veranlagte Frau hat Hobby und Beruf vereint und ist Prostituierte geworden...
*kopfschüttel* *seufz*
*alle Privatsender in die Luft jagen möchte*
*das gerade eben nicht gesagt hab*

...

Donnerstag, 6. Juli 2006

WM - Impressionen

Nach dem verlorenen Spiel gegen Italien in der U2 kurz hinter Potsdamer Platz:

Es ist still. Fast schon unheimlich. Also, nicht das all geschwiegen hätten, aber es lag einfach die Abwesenheit von Gegröle greifbar in der Luft. Dann plötzlich eine einzelne Stimme vom anderen Ende des Wagons: "Aaaaaarne Friedrich Klatschklatsch klatsch klatsch klatsch" Und dann plötzlich alle: "Aaaaaarne Friedrich Klatschklatsch klatsch klatsch klatsch" Hach der Herdentrieb...
Langsam kommt so auch die Spielanalyse in Gang. "Wir haben 10-mal besser gespielt wie die! Das war doch alles scheiße!" lallt einer. "Aber wir warn zu doof die Schangsen zu nutzen! Deshalb war’s doch verdient.", kommt die Antwort eines nicht weniger Betrunkenen. Als die U-Bahn auf der Strecke plötzlich bremst: "Der fährt ja schlechter als der Schiedsrichter gepfiffen hat" Einige lachen, manche schauen nur verstört aus tränenverquollenen Augen. Dann geht das Lästern über andere Mannschaften los. "Die Brasilianer *hicks* haben ja eh grottenschlecht gespielt! Ronaldo is doch der einzig gute den die haben *hicks* und der is halt zu dick!", kommentiert ein stämmig gebauter Mann. "Ach und du bist zu dünn?", ruft jemand von der anderen Seite. Andere mischen sich ein "Ey, hier jetzt nicht witzig werden! Heut ist ein todtrauriger Tag!"
Ach so ja, ich vergaß...

Freitag, 26. Mai 2006

WIR SIND BAHNHOF!

Boah ey! Ein neuer, großer, toller… BAHNHOF!
Ich gebe ja zu dass sich meine Begeisterung für viel mehr als den architektonischen Aspekt von Berlins neuem Reiseknoten in Grenzen hielt. Aber man ist ja Masse, man geht ja hin.
Die Comedy-Show war gut. Also ich meine den Teil, wo der Mensch von der Bahn geredet hat. Die spanischen, Gitarre werfenden Flamenco-Heinis… na ja. Da waren Reamonn schon deutlich überzeugender. Aber der wirkliche Höhepunkt – die *hüstl* „Lichtsinfonie“ stand uns ja noch bevor. 22.30 h sollte es losgehen. Die Massen strömen – in keine besondere Richtung, da niemand so genau weiß was und wo eigentlich sein wird…
Das Feuerwerk war zwar ganz nett – aber den Vergleich mit Olympia fand ich dann doch zu gewagt… Doch das „Konzert aus Licht, Feuerwerk und Musik in vier Sätzen“ hatte ja noch mehr zu bieten als nur Pyrotechnik:
1. Satz im Geiste des vereinigten Deutschlands, Europas und überhaupt. Ganz nett die Idee.. aber wirklich sinfoniehaft war das Ganze nicht gerade…
2. Satz gewidmet den Bauarbeitern, der Entstehung des Gebäudes. Irgendwie gut, dass immer noch jemand im Hinterkopf hatte: Das Ding IST EIN BAHNHOF!
Ab dem 3. Satz bin ich dann nicht mehr so ganz mit dem philosophischen Gedankegut mitgekommen: Angela Merkel fährt eine Rolltreppe hoch. Schön, dass die schon mal funktionieren, aber weiter?
Im furiosen 4. Satz lächelten alte Menschen aus beschaulichen Landschaften… ähm ja.

Dann ist das Lichtdingsda zu Ende. Nun wollen aber alle auch hin: Angucken, anfassen, einfach da sein. Das Logo der Deutschen Bahn erscheint im Großformat. Soll das ehrfürchtiges Staunen entlocken? Ein computergesteuerter Glanz zieht über das Logo. Ja, es soll! Wir starren auf das Logo volle 5 Minuten an. Dann ist es endlich soweit: Laut Programm müsste jede Minute die „Lange Nacht des Bahnhofs“ beginnen. Auf der Leinwand erscheint „Die lange Nacht des Bahnhofs beginnt in 15 Minuten“ Hach schön – die Bahn hat schon Verspätung *g*
Viel mehr gab es dann eigentlich nicht. Ja, der Bahnhof sieht ganz nett aus, aber nein, die Geschäfte sind keine anderen als Überall sonst… Mussten natürlich trotzdem alle Shoppen wie die Bekloppten… Naja, wir sind Bahnhof, also was soll’s!

Sonntag, 21. Mai 2006

SURVIAL!

Be aware of what you are, and what you want to be
You can turn your life around from A to C
Nothing is impossible - Believe is all you need!
You don’t have to trust to luck: Just plant a seed…

Ein ganzes Wochenende! Barfuss! Unerschrocken! 12 Mutige mit nur einem Handy im Gepäck – kann das denn gut gehen? Dass Uhren auch tabu sind bewirkt jedenfalls, dass wir erst eine dreiviertel Stunde später losgehen können…
Der Weg zur S-Bahn ist für uns Survivalerfahrende doch ein alter Schuh. Die Schmerzensschreie sind zumindest leiser als beim letzten Mal. Mit der S-Bahn bis Wannsee… Während wir die Straße entlang gehen kommt die Ansage „Ich hoffe ihr habt alle euer Badezeug mit – Wir schwimmen dann ja gleich durch den Kanal!“ Wir lachen unsicher. Das meint er doch nicht Ernst, oder? Es ist bewölkt und wir haben allerhöchstens 15°! Es gehr weiter durch den Wald. „Puh! Hier ist ja gar kein Kanal. Hab mir schon gedacht, dass das ein Scherz war” Gelöst gehen wie weiter. Die Wege sind abwechslungsreich für die Füße. Manche bekommen gerade mal einen Zeh auf unserer Bewertungsskala… Eine erste Pause, Obst und Gemüse werden ausgepackt. „Ich nehme mal an für die Bananenschalen gibt es keinen Mülleimer, oder?“ Weiter über einen moosbewachsenen Weg „4 Zehen! Aber mindestens!“
Dann plötzlich hinter einer Kurve: Der Teltowkanal! “Auf der anderen Seite liegt unser Boot.”

Oh, life is an adventure, life is all a dream
Everything is flexible and not what it would seem
Dare to give yourself the chance to do the best you can.
Plan the way to life your life - And walk your plan!

“Aber das geht doch nicht”
“Das ist doch viel zu kalt. Und eklig.“
„Das mache ich niemals!“
„Ich bin seit fünf Jahren nicht geschwommen!“
Aber letztendlich sind wir doch geschwommen…
Und: Ja! Es war kalt und es war dreckig. Aber hey, so ist nun mal Survival 
Auf der anderen Seite zitternd und halb blind (weil ohne Brille) zum Boot, aufgepumpt, rüber und das Gepäck übergesetzt. Dann endlich was Warmes anziehen. Herrlich!
Unser Gepäck können wir auf einer *ziemlich zivilisierten* Wiese ausbreiten. Noch sind die Wolken gnädig und heben sich ihre nassen Abgesandten für später auf. Also schnell das ALDI - Zelt aufstellen… Nun ja – nicht ganz! Heringe und Zeltstangen wollen auch erst geschnitzt werden, aber schließlich stehen die „Tarps“.
Wir hoffen dass sie dass auch noch in einigen Stunden tun werden und schwingen uns in die Boote. Das Paddeln zu koordinieren ist gar nicht so leicht – aber der einsetzende Regen motiviert (zumindest auf dem Rückweg) die ganze Mannschaft. Wir müssen wohl sehr bemitleidenswert ausgesehen haben – Jedenfalls versorgt uns eine Anglerin mit Fisch. Also einem. Einem eher Kleinen um genau zu sein. Immerhin etwas…

There’s a little secret that’s as old as it can be
Faith can make a mountain move and love can set you free
So bless the world each morning and buy it you’ll be blessed
Trust the power deep within and then expect the best

Nein, wir mussten uns nicht zu zwölft den Fisch teilen – Der wurde zum i-Punkt unserer Gemüsesuppe erklärt. Während wir schnippeln halten sich die Wolken noch zurück, aber als die Suppe dann köchelt, will der Himmel es sich nicht nehmen lassen seinen Senf… äh Wasser dazuzugeben. Die meisten flüchten ins Trockene und schnell wird klar, dass nur die drei oder vier Hobbits der Gruppe bei Suppe und Brot im Regen verharren.
Als unsere der Natur abgerungene Mahlzeit schließlich für fertig erklärt wird, quetschen wir uns alle unter den Tarps zusammen und löffeln begeistert drauf los. „Hach, endlich was Warmes.“ „Schmeckt jemand was von Jelly?“ (So war der Fisch im Teltower Kanal getauft worden) Schließlich das abschließende Urteil: „Das is irgendwie toll: Man isst Suppe die kein bisschen nach Fisch schmeckt, hat aber ständig Gräten im Mund!“
Bevor die Nacht und Kälte vollständig über uns hereinbrechen, wärmen wir uns noch mal am Feuer. Dann aber gaaanz schnell in die warmen… äh trockenen… äh … Schlafsäcke.

Oh, life is an adventure, life is all a dream
Everything is flexible and not what it would seem
Dare to give yourself the chance to do the best you can.
Plan the way to life your life - And walk your plan!

Tatsächlich!
Wir haben die wilden Tiere, Flutwellen und Sturmböen des Nachts erfolgreich abwehren können… Ich nehme zumindest an dass die anderen das gemacht haben – wie sonst ist zu erklären dass wir wohlbehalten und nicht übermäßig steif gefroren aufgewacht sind?
In der behaglichen Wärme oder zumindest Nicht-Kälte der Schlafsäcke werden erste Bilanzen gezogen: „Überall am Hals. Wie gemein!“ „Auf meinem Kinn müssen mindestens vier sein!“ „Ich hab insgesamt mindestens zwanzig!“ Hach, Mückenstiche sind schon was Feines…
Das Frühstück: Recht verschlafen, frierend und hungrig.
Die Planung: Nein gleich zurück wollen wir nicht, aber so die ganz große Runde muss heute auch nicht mehr sein…
Also erst einmal: Zusammenpacken, Abbauen, Kartoffeln kochen.
Dann – im Regen – losgehen. Irgendwie ist die Straße pieksiger als gestern, oder?
Dann aber: Autobahn! *kein Scherz* Naaa gut, sie war nicht mehr in Betrieb und auch schon ziemlich Grasbewachsen – aber trotzdem: Autobahn!
Und jetzt: An der Seilbahn über die Schlucht. Genau. Und trotz alle Skepsis vorher: Auch das haben wir überlebt. Ein weiteres Häkchen auf der „TO SURVIVAL – Liste“
Doch dann wird es Zeit für den Heimweg. Komisches Wort. Ist das „Heim“ nicht dort wo das Tarp steht?

When the world is getting dark and you are full of fear
Remember tot turn on the light and make things clear
When you are unhappy and when you are full of doubt
Fill yourself with energy and the begin to shout:

Straßen tauchen vor uns auf. Häuser. Autos.
„Die Zivilisation hat uns wieder.“
Doch da: Ein Fuchs! “Tschüss Wildnis.“ Die Autos halten brav – Das Survival hat Vorfahrt.
Die Fahrt mit der S-Bahn – Irgendwie unwirklich.
Zu Hause angekommen. Doch, es fühlt sich noch nach „Heim“ an.
Erst einmal in die Badewanne. Einweichen. Nachfühlen.
Es war schön!

Oh, life is an adventure, life is all a dream
Everything is flexible and not what it would seem
Dare to give yourself the chance to do the best you can.
Plan the way to life your life - And walk your plan!

Freitag, 19. Mai 2006

Alte Seite im neuen Gewand

Ja! Eeeeeeeeeeeendlich...
Ich habs geschafft meine Website janila.de zu bearbeiten :)

Einiges ist neu, manches aus diesem Blog übernommen und natürlich steht auch der Kern der *alten* Seite - die Weltreiseberichte - noch online. Allerdings *frau hat halt auch nicht 50 Stunden am Tag Zeit* noch im alten Gewand und leider ein paar broken Links *sorry*. Demnächst wird dann allerdings auch dieser Abschnitt überarbeitet; dann sollte das alles laufen.

Ich freue mich natürlich riiiiiiiesig über Lob, Kritik, Vorschlägen, Fragen... Einfach hier im Blog 'nen Kommentar hinterlassen, mir ne mail schicken oder euch im Gästebuh verewigen.
Viel Spaß mit dem neuen Design!
- Janila

Montag, 24. April 2006

Überleben...

Aufstehen. Mit diesem Kribbeln im Bauch. Heute ist es soweit!
Ganz normal zur Schule, der ganz normale Alltagstrott. Aber irgendwie – das Kribbeln bleibt.
Schule ist aus. Nach hause gehen. Wie immer.
Doch dann… Szenenwechsel!
Ich trenne mich vom wallenden Rock und schlüpfe in die sportlichen Zipper-Hose. Warmer Wollpullover über dem Badezeug. Schuhe aus. Abschminken. Schmuck ablegen. Noch einen letzten Blick auf das Portemonnaie, die Uhr und das ausgeschaltete Handy in der Ecke, dann geht es los.
Zum Survival :)

Unsere barfüßige Truppe zieht los von der Schule zum S Charlottenburg. „Bescheuert“ kommentiert ein Passant. Uns macht es nichts. Die Steinchen auf dem Pflaster pieksen in den Fuß. Mit der S-Bahn losfahren. Ganz schön spannend so der Boden der S-Bahn, meinen meine Füße. S Grunewald steigen wir aus „Hier ist aber gar kein Strand in der Nähe“, belehrt uns eine Frau. Wir lachen und gehen in den Grunewald. Waldboden, was für eine Wohltat! Tannennadeln bedecken den Boden, meine Füße genießen die Massage. Kiesgrube. Wir toben den Sandhang hinunter und um den kleinen See herum; sehen ein Informationsschild. „Schlangen“, ruft der Erste. Alle schauen instinktiv nach unten und müssen dann grinsen, als sie merken dass es sich auf das Schild bezog. Weiter geht’s einen Abhang hinauf. Nun sind wir hinter einem Zaun gelandet. Doch es findet sich ein Durchschlupf „Für Wildschweine und Survivaler“. Wieder zurück zum S-Bahnhof. Einige müssen jetzt schon gehen. Die Zivilisation ruft…
Wir aber weiter die Straße entlang. Sie fühlt sich hart und unpersönlich an, ganz anders als der Waldboden. Doch dann sind wir endlich beim Auto. Wir holen das Schlauchboot und pumpen auf. „Mami! Dürfen wir mitfahren?“ betteln zwei kleine Kinder. Ein sehr skeptisches „Nein!“ der Mutter, die in Stöckelschuhen und Minirock am Ufer steht und irgendwie unpassend wirkt. Wir paddeln den See hinunter. Eine einsame Insel liegt vor uns und wird sofort geentert. Ein paar Seen weiter ziehen wir das Boot an Land, machen Feuer und braten Stockbrot. „Ping“ sagt die Mikrowelle und es ist fertig… Nein, nicht ganz. Mit Birkenrinde und Kiefernspänen erstmal ein Feuer anfachen. Holzscheite darauf stapeln, erst die kleinen dann die großen. Und dann: Einfach warten. Gemütlich dasitzen und dem Feuer dabei zuschauen, wie es an dem Holz nagt. Als es endlich Glut gibt: Teig vorsichtig um den Stock wickeln und über die Glut halten. Geduldig. Einfach zusehen wie das Feuer arbeitet. Die Belohnung schmeckt köstlich.
Langsam wird es dunkler und auch der kalte Sand mahnt zum Aufbruch. Aufstehen und Glieder recken. Da vorne ist schon die Straße. Ich nehme das Motorengeräusch wieder wahr. Mit dem Bus zurück. „Haben Busse eigentlich Fußbodenheizung?“ Komisch, habe ich mich vorher noch nie gefragt… Nach Hause. Aufschließen. Die Treppe rauf gehen. Aber irgendwie ist es nicht das gleiche wie noch vor 6 Stunden. Die Haare riechen nach Rauch und die Füße spielen mit den Stufen.
Zu Hause. Erst mal in die warme Badewanne. Wunderbar durchblutet fühlen sich meine Füße an. Duschen. Und jetzt? Einfach so abgewaschen das Survial? Kein Dreck an den Füßen und keine Asche in den Haaren kann mehr Zeugnis ablegen. Aber einfach so zurück in den Alltag? Nö! Ich drehe das kalte Wasser voll auf.

Mittwoch, 25. Januar 2006

Die neue Generation der Mitfahrgelegenheit

Gestern. Bibbernd mit Muttern auf dem Weg zur Vagantenbühne. Kalt. Also eingehakt. War aber immer noch kalt. Nur an einer Seite etwas wärmer... Überlegt. Hmmm. *bibber* Also... wenn wir zu dritt wären. Und ich in der Mitte... wäre wärmer! Waren aber nur zu zweit. Doof. *bibber* Hmm... Überlegt. Der Mann, der da drei Schritte vor uns geht... geht schon länger drei Schritte vor uns. Hmmm. Vielleicht auch zur Vagantenbühne. *bibber* Bis dahin ist es noch ein Bisschen. Der sieht (zumindest von hinten) auch nicht nach gefährlichem Irren aus... Vielleicht hakt der sich ja mit ein... Wäre wärmer... Hmmm. Überlegt. Kommt aber wohl eher komisch an. Schade eigentlich. Wäre doch schön. *bibber* Stelle ich mir vor.

Winter. Ich warte im Hauseingang bis ein Pulk von Leuten vorbei kommt. "Darf ich mitgehen?" "Klar" "Wo geht ihr lang" "Och, so zum Zoo" Am Anfang ganz außen am Knäuel. Nur an einer Seite warm. Trotzdem besser als gar nicht. Einige Leute biegen ab, weg aus der Wärme des Menschenknäuels. Einige müssten abbiegen, wollen aber nicht in die Kälte. Also weiter geradeaus. Alle paar Hauseingänge stößt jemand dazu. Ich rücke immer weiter in die Mitte. Mir wird wärmer. Am Savignyplatz verschmelzen wir mit einem Knäuel aus der S-Bahn. Weiter geht es gen Vagantenbühne, Richtung Zoo, die Kantstraße herunter. Ecke Uhlandstraße wollen einige abbiegen und den Rest überreden mitzukommen. Diskussion. Großteil der Gruppe will aber zum Zoo. Einige Separatisten bleiben stur und biegen in die Uhlandstraße. Wir sehen sie in der Kälte verschwinden. Vagantenbühne. Ich muss links abbiegen. Bin traurig die Gruppe zu verlassen. Vielleicht sollte ich doch bis zum Zoo mitgehen und dort auf ne Gruppe Richtung Vagantenbühne warten. Schiebe diesen verlockenden Gedanken zur Seite und trete mutig die zwanzig Meter durch die Kälte an. Wie haben die Leute das früher nur alleine durch die Kälte geschafft...

Zurück von meinen warmen Gedanken in die kalte Wirklichkeit 2006... Aber wir sind fast da. Vorbei an der Uhlandstraße.. und da ist auch schon das Delphi. Dahinter die 20 Meter durch die Garageneinfahrt zur Vagantenbühne...

Wir haben noch Karten gekriegt. Woyzeck. War super! Der Mann, der vor uns ging, sitzt auch da. *warm* *nicht bibber*

Wieder raus aus der Wärme des Theaters. Ich sehe mich um. Komisch. Bei diesem Wetter. Kann man keine. Langen Sätze denken. Komisch. *bibber* Schwelge in Gedanken. Sehe mich um. Ich suche... nach einer Mitlaufgelegenheit

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lost.in.42 - 14. Apr, 15:23

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